Wünsche und Ziele managen

Wünsche und Ziele im Zusammenhang mit der Erstellung neuer Software oder der Erweiterung bestehender Software müssen sowohl aus Sicht des Auftraggebers (vgl. Lastenheft und Angebot) als auch aus Sicht eines Auftragnehmers (vgl. Pflichtenheft) ausformuliert werden. Wünsche sind für die Erstellung von Software nicht hilfreich, aber Sie können mit den nachfolgenden Fragen leicht in "smarte" Ziele umgewandelt werden:

Im Pflichtenheft smarte Ziele abstimmen und festlegen:

  • Welche Ergebnisse wünsche ich nach dem Projektabschluss?
  • Wie genau können die Ergebnisse überprüft werden? (Testfälle!)
  • Bis wann sind die Ergebnisse zu liefern?
  • Sind die geforderten Ergebnisse realistisch und andererseits anspruchsvoll genug um ein Projekt zu starten?

Dabei nehmen die beteiligten Personen meist unterschiedliche Rollen ein, die in der Praxis auch eine andere Sprache verwenden.

Fachliche AnsprechpartnerInnen sprechen die Sprache Ihrer AnwenderInnen und der Endkunden, und haben wenig Interesse an technischen Details. EntwicklerInnen und TesterInnen müssen neben dem Verständnis der funktionalen Anforderungen aber genau eine geeignete technische Lösung liefern, und alle Detailfragen dazu soweit wie möglich im Interesse der späteren AnwenderInnen klären.

Brücken zwischen der fachlichen und technischen Sichtweise

Ein Requirements Engineer (Analytiker) kann dabei helfen, Brücken zwischen den beiden Lagern zu bauen, in dem ausgewählte Kapitel aus dem Pflichtenheft für beide Zielgruppen erstellt werden. Dazu zählt eine kurze Definition der erwähnten "smarten Ziele", sowie explizit festgehaltene Nichtziele zur Abgrenzung.

Damit am Ende eine weitgehend einheitliche Sichtweise erreicht wird, ist neben dem persönlich Gespräch auch die gemeinsame schriftliche Überarbeitung der Ziele und anderer wichtiger Inhalte des Pflichtenhefts mit Hilfe eines Reviews sinnvoll. Dieser Umstand wird häufig als Ineffizienz, von Vertriebsmitarbeitern und Einkäufern auch als Inkompetenz fehlinterpretiert, die auch den damit verbundenen Mehraufwand beim Kunden bzw. beim Einkäufer erklären müssen.

Die genannten Abstimmungen finden immer im Spannungsfeld zwischen "Kosten" und "Qualität" statt, die mit Augenmaß gegeneinander abzuwägen sind.